Und das hängt wiederum mit einem neu entstehenden Viertel in dem Stadtteil zusammen: dem Landwehrviertel. Weil künftig deutlich mehr Schülerinnen und Schüler die Grundschule Atter besuchen werden, musste neben Bereichen für den Ganztag auch ganz grundsätzlich deutlich mehr Platz her. Zum Vergleich: Während ein abgerissener Trakt des Altbaus über rund 740 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verfügte und der verbleibende Teil des alten Gebäudes über rund 1000, kommen durch den Neubau rund 5000 Quadratmeter Fläche hinzu. So wird aus einer gewöhnlichen zweizügigen Grundschule eine 3,5-zügige Ganztagsschule.
„Mit dem Neubau tragen wir der Nachfrage nach Ganztagsbetreuung Rechnung, passen die Schule an die Anforderungen eines schnell wachsenden Stadtteils an und machen sie mit Blick auf die Ausstattung noch dazu zukunftsfähig“, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Ich bin froh, dass es gelungen ist, all diese Veränderungen im Zuge einer einzigen, dafür sehr umfangreichen Maßnahme anzugehen“, ergänzte Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann.
Entstanden sind 14 allgemeine Unterrichtsräume, Räume für den Ganztag inklusive Verwaltungsräumen und als Herzstück eine Mensa mit Ausgabeküche. Sie hat eine Kapazität von 140 Plätzen. Da sie auch im Zweischichtbetrieb laufen kann, können bis zu 280 Essen täglich ausgegeben werden. Diese Kapazität wird heute noch nicht ausgeschöpft. Das Ganztagsangebot nehmen rund 100 von 152 Schülerinnen und Schülern von montags bis donnerstags wahr. „Daran sehen wir schon, dass der Bedarf einer Ganztagsbetreuung schon jetzt deutlich höher ist als die Kapazitäten, die wir hier bislang hatten“, sagt Schulleiterin Maike Breski. Bislang konnten das Angebot des Hortes lediglich maximal 50 Kinder wahrnehmen. Der erste Jahrgang ist bereits jetzt dreizügig, die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr verdeutlichen, dass auch der dann an der Grundschule Atter die Schullaufbahn beginnende Jahrgang dreizügig wird.
Dass das neue Gebäude auf das künftige Wachstum ausgerichtet ist und noch nicht alle räumlichen Kapazitäten direkt belegt sind, hat mit Blick auf den weiteren Umbau der Schule Vorteile. So steht im Laufe des kommenden Jahres neben der Gestaltung des Schulhofes auch die Sanierung des Altbaus an. Während der dortigen Arbeiten an Ganztagsräumen, Verwaltungsräumen im Ganztag, einem Besprechungsraum für die Lehrkräfte und einem Werkraum können im Übergang die noch freien allgemeinen Unterrichtsräume im Neubau genutzt werden.
Geheizt wird das neue Gebäude durch eine Hybridheizung mit Gas- und Holzpelletbetrieb. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer maximalen Stromerzeugung von 130 Kilowatt. Der Bau des neuen Gebäudes hat 10,5 Millionen Euro gekostet. Inklusive der noch anstehenden Grundsanierung des Gebäudebestandes kostet die Maßnahme sogar 13 Millionen Euro.