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Andreas Ottmer – Urgestein der städtischen Musik- und Kunstschule feiert 25-jähriges Dienstjubiläum

Zwischen zwei Unterrichtsstunden gelingt es, Andreas Ottmer, der immer auf Achse ist, für ein Gespräch zu erwischen. Genau genommen, ist er immer mit dem Fahrrad unterwegs: zur Chorprobe, zu einer der KITAS oder allgemeinbildenden Schulen, an denen er Kurse gibt, oder eben zur Musik- und Kunstschule, an der er seit 25 Jahren vor allem als Gesangslehrer, in der Elementaren Musikpädagogik, aber auch als Leiter des Kinderchors „Piepmätze“ im Einsatz ist.

So umtriebig, wie sich sein Alltag gestaltet, verlief auch seine Biografie: Andreas Ottmer wurde in Hamburg geboren, wuchs aber überwiegend in Braunschweig auf. Schon sein Groß- und sein Urgroßvater waren Pädagogen und auch sein Vater Lehrer für Deutsch und Englisch. „Wissen mit Spaß und kreative Erfahrungen zu vermitteln, wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, sagt Ottmer. Als 12-Jähriger sang er seiner Klasse im Englischunterricht „Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn“ vor und begleitete sich dabei auf seiner Gitarre. Seine Klassenkameraden fanden das cool. Ein Kirchenmusiker brachte ihm dann noch ein paar Barré-Griffe auf der Gitarre bei, und besonders prägte ihn der Rhythmikunterricht bei Rudolf Konrad von der HfM Hannover, der als pädagogischer Vorreiter der Rhythmisch-musikalischen Erziehung gilt, in der die individuelle Kreativität in der Bewegung und im musikalischen Tun gefördert wird. Die Kombination aus kindlich-spielerischem Lernen, Humor und Musik fasziniert Ottmer auch heute noch.

Nach einem kurzen Studium für das Musiklehramt in Braunschweig, bei dem er „vor allem Stricken“ gelernt hat, wechselte Andreas Ottmer nach Berlin, wo er zunächst als Requisiteur im Zirkus Roncalli arbeitete. Eine Ausbildung in Artistik (zum Beispiel Saxofonspielen auf dem Einrad) und Steptanz schloss sich an, und Ottmer ging mit einem befreundeten Akkordeonisten auf Tournee. Inspiriert von dem Berliner Kabarett- und Chanson-Duo Thomas Pigor und Benedikt Eichhorn, das ihnen auch zu Kontakten verhalf, gastierte Ottmer mit seinem Kollegen in zahlreichen westdeutschen Städten und entwickelte zum Beispiel auch in Kooperation mit Terre des hommes ein Theaterstück zum Thema Kinderrechte mit, zu dem die bekannte Schauspielerin Maria Blumencron den Text schrieb.

1993 hatte Ottmer dann auch seine Premiere am Osnabrücker emma-Theater, und über den Cellisten Willem Schulz kam er zunächst nach Melle, dann nach Osnabrück. Ausschlaggebend für diesen Umzug war vor allem auch die zentralere Lage. Über eine Vertretungsstelle und nach einer berufsbegleitenden Ausbildung in Elementarer Musikerziehung, die er in Plön abschloss, gelangte er schließlich als Lehrkraft an die städtische Musik- und Kunstschule. „Mir geht es darum, dass die Musik für die Kinder zu einem lebenslangen Schatz wird“, sagt Ottmer, der selbst Vater zweier Töchter ist, von denen die jüngere mit Gitarre, Klavier und Schlagzeug auch in seine Fußstapfen tritt. Er sieht sich eher als „Breitensportler“ denn als Spezialist und versucht, möglichst viele Menschen auf dem Weg zum aktiven Musizieren mitzunehmen. „Mein Ansatz ist bewusst niederschwellig“, betont Andreas Ottmer, „und ich konzentriere mich gerne auf die Stimme, weil sie jedem Menschen zur Verfügung steht. Ganz ohne Schlepperei.“

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